Den ganzen Tag stehen und gehen
Langes Stehen und Gehen – so sorgen Sie für gesunde Füße
Die Bedeutung gesunder Füße
Obwohl sie im Vergleich zum restlichen Körper so wenig Raum einnehmen, haben Füße die Kraft, uns ein ganzes Leben zu tragen. So begleiten sie uns auf Schritt und Tritt und sichern unsere Mobilität vom Kindesalter an: Ob beim Gehen, Rennen, Hüpfen oder Springen. Wir gebrauchen unsere Füße bei vielen Tätigkeiten, überall und rund um die Uhr. Umso mehr Acht sollten wir auf sie geben – immerhin befinden sich in beiden Füßen zusammen etwa ein Viertel aller Knochen des Körpers: 26 an der Zahl. Dazu kommt eine Vielzahl an Muskeln, Bändern, Sehnen sowie empfindlichen Sinneszellen und Nervenenden. Sie machen die Füße zu einem sehr sensiblen, komplexen Gebilde, das bei jedem Schritt Sorge für unsere Beweglichkeit trägt und uns Balance verleiht.
Unbedacht und wie selbstverständlich lassen wir uns von dieser zarten und doch so kräftigen Anatomie durch den Alltag tragen und beanspruchen sie mit dem modernen Lebensstil, der sich etabliert hat. Langes Stehen am Arbeitsplatz oder stundenlanges Unterwegssein beim Einkaufen und Erledigen von Besorgungen sind keine Seltenheit und können unseren Füßen auf Dauer zusetzen.
Umso wichtiger, dass wir unseren Füßen genügend Aufmerksamkeit schenken. In unserem Ratgeber finden Sie daher Tipps, wie Sie die Sprunggelenke und Fußballen entlasten, die Füße pflegen und Fußschmerzen bei langem Stehen vorbeugen können.
Langes Stehen auf der Arbeit und im Alltag – darauf sollten Sie achten
Was passiert mit den Füßen, wenn ich den ganzen Tag stehe oder gehe?
Langes Stehen und Gehen am Arbeitsplatz kann ebenso wie zu langes Sitzen zu Verspannungen der gesamten Körpermuskulatur führen. Als Folge können daraus Rücken- und Nackenschmerzen resultieren, die in manchen Fällen bis in den Kopf ziehen. Durch die ermüdete Muskulatur kann im schlimmsten Fall sogar die Blutzirkulation in den Beinen beeinträchtigt werden, woraus sich sogenannte Krampfadern entwickeln können. Diese kennen Sie vermutlich als erweiterte, bläulich an der Hautoberfläche hervortretende Venen, die durch den Rückstau des Blutes entstehen. Unbehandelt können Krampfadern das Risiko für Thrombosen (Blutgerinnsel) in den Beinen erhöhen. Zunächst spüren Sie die Überbelastung vermutlich durch Bein- und Fußschmerzen. Entgegen der Annahme, dass sich das Körpergewicht vorwiegend auf der Ferse und den beiden jeweils äußeren Zehen verteilt, wird laut neusten Erkenntnissen der gesamte vordere Bereich und damit hauptsächlich die Grundgelenke der Zehen nahezu gleichermaßen belastet. Demnach kann es neben Schmerzen an der Ferse und dem Ballen auch zu unangenehmen Empfindungen an der gesamten Fußsohle, dem Fußgelenk und insbesondere auch den Zehengelenken kommen. Auch Druckstellen, Hornhaut und Reibungen sind keine Seltenheit. Hier empfehlen sich spezielle Cremes und die Wahl eines guten, passenden Schuhwerks. Worauf Sie beim Kauf neuer Schuhe achten sollten, lesen Sie weiter unten.
So mindern Sie Fuß- und Beinschmerzen bei langem Stehen auf der Arbeit
Um den möglichen Unannehmlichkeiten vorzubeugen, die den ganzen Tag zu stehen mit sich bringen kann, können Sie an Ihrem Arbeitsplatz bereits einige Maßnahmen ergreifen.
Zunächst einmal ist es hilfreich, die langen Phasen des Stehens und Gehens nach Möglichkeit zu reduzieren oder zu unterbrechen. Ist es Ihnen während der Arbeit nicht möglich, regelmäßige Sitzpausen einzulegen, können Stehhocker eine Lösung für Sie sein. Sie helfen, die Muskulatur in Beinen, Füßen und im Rücken zu entspannen, indem Sie sich daraufsetzen oder anlehnen.
Und auch Bewegung kann Ihnen während der Arbeit zugutekommen, wenn nach langem Stehen die Füße schmerzen. Ein Haltungswechsel, das Verlagern des Gewichtes von einem Fuß auf den anderen oder auch leichtes Hin- und Herwippen können Ihnen bereits Erleichterung verschaffen. Weitere hilfreiche Optionen:
- Ein kurzer Spaziergang nach zuvor stehender Tätigkeit
- Mehrmals hintereinander kurz in die Hocke gehen und wieder aufstehen
- Kopf und Oberkörper langsam vorbeugen und dann Wirbel für Wirbel aufrichten
- Beine ausschütteln
- Auf die Zehenspitzen stellen, um die Durchblutung der Füße anzuregen
Sollten Sie bei sich bereits eine Tendenz zu Krampfadern bemerken oder diese in Ihrer Familie ein bekanntes Leiden sein, können Sie während der Arbeit vorbeugend auf Kompressionsstrümpfe zurückgreifen. Sie verschaffen Ihnen nicht nur gefühlte Erleichterung, indem sie das Staugefühl in den Beinen mindern können, sondern sind auch aus medizinischer Sicht sinnvoll und empfehlenswert. Durch die enge Passform pressen sie die Venen zusammen, begünstigen den Blutfluss zum Herzen hin und können auf diese Weise Krampfadern vorbeugen. Diese können Sie ruhig den ganzen Tag über tragen – ziehen Sie sie am besten direkt nach dem Aufstehen an, wenn Ihre Beine und Füße möglichst noch nicht geschwollen sind. Fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt – er kann Ihnen auch ein Rezept für die Anfertigung von Kompressionsstrümpfen im Sanitätshaus zur Vorbeugung von Venenleiden ausstellen.
Fersenpolster, orthopädische Einlagen und spezielle Pads sind je nach Ausführung ebenfalls eine Möglichkeit, um nach einem ganzen Tag im Stehen Ihre Fußgesundheit zu fördern sowie den Vor- und Mittelfuß zu entlasten. Nach einer ärztlichen Untersuchung und individuell an Ihren Fuß angepasst können sie Fußfehlstellungen korrigieren und die Körperhaltung verbessern. Auf diese Weise werden die Muskeln und Gelenke in den Füßen und Beinen langfristig geschont.
Um Reibungen und Druckstellen vorzubeugen, kann auch die Wahl der Socken entscheidend sein. Sie sollten nicht zu locker sitzen und im Schuh nicht verrutschen, um Blasenbildung zu vermeiden. Hautfreundliche Naturfasern wie Baumwolle halten die Füße warm und können Feuchtigkeit aufnehmen, weshalb Sie sich für den alltäglichen Gebrauch ideal eignen. Die benötigte Größe Ihrer Socken entspricht dabei nicht immer der Schuhgröße und ist unter anderem vom Material abhängig. Während synthetische Fasern sehr elastisch sind, können Sie Baumwollsocken ruhig eine Nummer größer wählen – gerade, wenn Ihre Füße etwas breiter ausfallen.
Das ist beim Schuhkauf wichtig
Wenn Ihren Beinen und Füßen ein langer Tag bevorsteht, ist ein bequemes Schuhwerk das A und O. Um an langen (Arbeits-)Tagen möglichen Schmerzen durch Überbelastung vorzubeugen, lohnt es sich, einige Kriterien bei der Wahl Ihrer neuen Lieblingsschuhe zu beachten:
- Bequeme Passform mit ausreichend Platz im vorderen Bereich, der den Zehen bei langem Stehen genügend Bewegungsfreiraum lässt: Zu schmale Schuhe können zu Reibung, Blasen sowie Verformungen an den Zehen führen. Wählen Sie Ihre Schuhe daher in der passenden Schuhweite und -größe aus und probieren Sie sie am Nachmittag an, wenn die Füße ein wenig breiter sind als am Morgen.
- Flache, aber gepolsterte Sohle: Schuhe, die jeweils mit einer guten Fersen- und Ballendämpfung ausgestattet sind und eine Absatzhöhe von ca. 2 Zentimetern aufweisen, verteilen die Last des Körpergewichtes optimal auf die natürlichen Belastungspunkte des Fußes, schonen die Gelenke und beugen Verspannungen im Rücken vor.
- Atmungsaktive Modelle: Eine clevere Belüftung des Schuhs verschafft Ihnen den ganzen Tag über ein angenehmes und gesundes Fußklima. Schwitzende Füße können sich nicht nur unangenehm anfühlen und auch so riechen, sondern begünstigen durch die Bakterienbildung auch Infektionen. Wählen Sie daher luftdurchlässige Materialien wie Leder oder synthetisches Mesh, die Ihre Füße in Schuhen atmen lassen.
- Wenn Sie orthopädische Einlagen tragen, achten Sie beim Schuhkauf auf Varianten, die dafür ausgelegt sind. Sie bieten den Vorteil, dass Sie hierbei häufig das Fußbett des Herstellers herausnehmen können, um es durch Ihre individuelle Einlegesohle zu ersetzen. So stellen Sie sicher, dass der Schuh weiterhin in Breite und Größe passt und sie nicht ggf. eine Nummer größer benötigen.
In unserem Online-Shop erwartet Sie eine große Auswahl an bequemen, orthopädisch korrekten Schuhen. Ganz nach unserem Motto bei Vamos: Wer gut geht, dem geht’s gut.
Entlastung nach einem langen Tag: Fuß- und Beinschmerzen durch Überbelastung entgegenwirken
Um Ihren Füßen und Beinen nach langem Stehen und Gehen Entspannung zu verschaffen, tun Sie ihnen im Anschluss etwas Gutes. Manche helfen gegen die akuten Beschwerden noch am selben Tag, andere sollten Sie langfristig anwenden, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen.
Kurzfristige Hilfsmaßnahmen nach einem langen Tag
Wenn der wohlverdiente Feierabend auf dem Sofa erreicht ist, stellt sich eine Frage: Ist es gesund, die Füße hochzulegen? Was im Fall von Kreislaufbeschwerden zu den altbewährten Hausmitteln zählt, hat auch auf überbelastete Füße und Beine nach langem Stehen und Gehen eine wohltuende Wirkung.
Wie kann ich kurzfristig meine Füße entlasten?
Dazu nehmen Sie eine bequeme Sitz- oder Liegeposition ein, winkeln die Beine etwa im Zwanzig-Grad-Winkel an und legen sie auf einer weichen Unterlage wie Kissen und Decken ab. Diese einfache Methode hilft dabei, den Blutstau, der bei langem Stehen in den Beinen entstehen und zu Krampfadern führen kann, zurückzubilden. Das Herz wird entlastet und das Blut kann auf diese Weise leichter dorthin zurückfließen. Zudem wirkt diese Position abschwellend, was dazu führt, dass die erweiterten Gefäße sich wieder zurückbilden können. Insbesondere im Sommer ist das Füße Hochlegen besonders angenehm und kann durch kalte Wadenwickel noch unterstützt werden. Je nach persönlicher Situation und Schwere des Venenleidens sollten zwei Stunden bei der Hochlagerung nicht überschritten werden. Gehen Sie daher nicht mit erhöhten Beinen schlafen.
Wechselfußbäder sind ebenfalls ein wohltuendes Hausmittel, um die Durchblutung zu fördern. Bereiten Sie dazu zwei Gefäße vor – eines mit warmem (ca. 36-38 Grad) und eines mit kaltem Wasser (maximal 18 Grad). Nun genießen Sie zunächst für etwa fünf Minuten das warme Wasser, bevor Sie Ihre Füße für 10-15 Sekunden in das kalte Wasser tauchen. Wiederholen Sie den Vorgang und schließen Sie ihn mit dem kalten Wasser ab, bevor Sie mit warmen Socken, einer Decke oder Bewegung für die Wiedererwärmung sorgen. Falls Sie den Temperaturunterschied nicht als angenehm empfinden, probieren Sie alternativ dazu ein Fußbad mit ansteigender Temperatur: Beginnen Sie bei 22 Grad und lassen Sie nach und nach warmes Wasser in die Wanne hinzufließen, bis es etwa 39 Grad erreicht hat. Leiden Sie an Krampfadern oder Gefäßerkrankungen, holen Sie im Vorfeld sicherheitshalber ärztlichen Rat ein.
Ein Bedürfnis, das Sie vermutlich selbst bereits nach einem langen Tag verspüren, sind Massagen. Sanfter Druck, den Ihr Partner oder Sie selbst durch kreisende Bewegungen auf die Füße ausüben, verschafft Ihnen Entspannung und regt die Durchblutung an. Um die Füße zugleich zu pflegen und trockenen, verhornten Stellen vorzubeugen, nehmen Sie dazu ein anregendes Massageöl oder eine Fußcreme zur Hand.
Besonders komfortabel sind sogenannte Fußmassage-Roller, die mithilfe eines kleinen Rädchens funktionieren. Setzen Sie sich beispielsweise auf das Sofa, platzieren Sie das Gerät davor und rollen Sie mit den Füßen über die installierten Noppen vor und zurück. Weitere Informationen und Inspiration für Ihr Wohlfühlprogramm finden Sie in unserem Wellness-Guide für die Füße.
Als angenehm nach langem Stehen empfinden Sie sicherlich auch folgende Dehnübung, die Sie in Ihre Abendroutine integrieren können:
- Platzieren Sie eine Fitnessmatte vor einer freien Wand und legen Sie sich so darauf, dass Sie die Füße im rechten Winkel gegen die Wand lehnen können. Das Gesäß befindet sich ganz dicht an der Wand und der Rücken bildet kein Hohlkreuz.
- Strecken Sie nun die Beine durch und genießen Sie die Dehnung. Auch wenn es anfangs schwierig ist, wird die Position nach einiger Zeit immer angenehmer.
- Bewegen Sie die Füße nun abwechselnd nach vorn und ziehen Sie sie wieder heran oder kreisen Sie die Fußgelenke, um den gesamten Bereich zu lockern.
- Halten Sie die Übung etwa für zwei Minuten und richten Sie sich dann langsam wieder auf.
Ebenfalls eine bewährte Fußübung: das Greifen mit den Zehen. Stellen Sie sich dazu barfuß hin und legen Sie einen schmalen Gegenstand – beispielsweise einen Kugelschreiber oder Bleistift – auf den Boden. Nun versuchen Sie, ihn mit den Zehen zu greifen und wiederholen die Übung einige Male mit beiden Füßen.
Mittelfristige Methoden, um nach einem ganzen Tag im Stehen schmerzende Beine zu vermeiden
Polsterungen, extraweiche Fußbetten und andere Komfortausstattungen unterstützen die Muskeln und Sehnen des Fußes tagsüber und federn kleinere Unebenheiten im Boden ab. Neben einer bewussten Schuhwahl ist es jedoch auch wichtig, die Schuhe regelmäßig zu wechseln und nicht jeden Tag dasselbe Paar zu tragen. So bringen Sie etwas Varianz in die belasteten Bereiche Ihrer Füße.
Noch gesünder und optimal für beanspruchte Füße ist es, zwischendurch auch immer einmal barfuß zu gehen, sofern keine Fußfehlstellungen oder Gelenksbeschwerden dagegensprechen. Denn ohne Schuhe, die das Ausgleichen von Unebenheiten und Verteilen der Belastung zu einem Großteil übernehmen, lernen die Füße diese Aufgaben wieder selbst zu übernehmen und werden dabei gestärkt. So sind alle Muskeln, Sehnen und Gelenke gefordert.
Langfristige Maßnahmen, um die Füße zu entlasten
Einige Dinge benötigen Zeit und Geduld. Um Ihre Beine und Füße nachhaltig zu entlasten, bieten sich Sportarten an, bei denen Sie Ihre Bein- und Rückenmuskulatur stärken. Neben klassischem Fitnesstraining sind beispielsweise Rudern und Radfahren gelenkschonende Trainingsarten.
Und auch einzelne Aspekte der Kneippkur bieten sich mit ihren gesundheitsfördernden Vorzügen an, müde Beine und Füße zu entlasten. Mit dem sogenannten „Kalten Knieguss“ bringen Sie die Durchblutung in Schwung. Stellen Sie sich dazu in die Dusche, drehen Sie das kalte Wasser auf und lassen Sie es – beginnend am rechten Knöchel – über das Schienbein und die Wade bis über das Knie laufen.
Zur Kategorie >>> "Auf Wolken gehen"
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