Schuhsohlen Material
Was Sie über Schuhsohlen und ihre Materialien wissen sollten
Dass Sie zum Wandern einen Wanderschuh benötigen und für den Shopping-Trip mit der besten Freundin auf einen sportiven Schnürschuh oder Sneaker ausweichen sollten, wissen Sie mit Sicherheit. Aber haben Sie sich auch schon einmal Gedanken über die Sohle gemacht? Ausschlaggebend für die Wahl der passenden Damenschuhe sollten nicht nur modische Gründe sein. Neben der Verarbeitung des Materials, der richtigen Passform und dem Tragekomfort ist es vor allem die Sohle, der beim Schuhkauf eine besondere Bedeutung zukommt. Die richtige Schuhsohle aus robustem Material gibt Ihrem Fuß Halt und trägt Sie komfortabel auf jedem Untergrund.
Inhaltsverzeichnis
- Die Schichten der Sohle
- Wie wird eine Schuhsohle hergestellt?
- Welche Schuhsohlen gibt es?
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Wie lange hält eine Schuhsohle?
Beim Schuhkauf finden Sie sich heute in einem kleinen Dschungel zwischen speziellen Sohlen aus verschiedenen Materialien und mit besonderen Eigenschaften wieder und schnell ist die Verwirrung groß: Welche Art von Sohle benötige ich für meine Füße? Erfahren Sie in diesem Ratgeber, warum Sie die richtige Schuhsohle mit Bedacht auswählen sollten. Wir erklären Ihnen, wie sie aufgebaut sind, aus welchen Materialien sie bestehen und welche Ihrer Schuhe die richtige Sohle für Ihre jeweiligen Aktivitäten haben.
Die Schichten der Sohle
Was genau ist eigentlich eine Schuhsohle? Und wie sollte eine Schuhsohle sein? Häufig wird mit dem Begriff „Sohle“ nur die Fläche des Schuhs beschrieben, die direkten Bodenkontakt hat. Doch eigentlich besteht eine solche Sohle aus mehreren Schichten, die alle einen bestimmten Zweck verfolgen. Die oberste Lage wird als „Decksohle“ bezeichnet, in diese ist häufig auch ein Fußbett eingearbeitet. Sie hat direkten Kontakt zur Fußsohle. Dieser Teil der Sohle ist für die Fußgesundheit besonders wichtig, denn er polstert den Schuh im Bereich von Fuß und Ferse und kann die direkte Belastung, die auf den Fuß trifft, verringern. So wird der Fuß beim Laufen optimal abgefedert. Die Schicht der Sohle, in der Schaft und die unteren Bodenteile zusammentreffen, wird als „Brandsohle“ bezeichnet und sorgt für Stabilität. Bevor der Schuh als letzte Schicht mit der „Laufsohle“ abschließt, verfügt er meist noch über die „Zwischensohle“, die die Sohlenkonstruktion und den Fuß zusätzlich vor Unebenheiten schützt.
Die finale Schicht einer Sohle wird als „Laufsohle“ oder auch „Außensohle“ bezeichnet. An diese Schicht werden sehr viele Anforderungen gestellt: Zum einen sollte sie die Trittsicherheit bei den verschiedensten Wetterlagen und Untergründen erhöhen, zum anderen soll sie den Fuß vor spitzen Steinen, Splittern, Schmutz und natürlich auch vor Wasser schützen. Die Laufsohle ist außerdem maßgebend für den Tragekomfort des Schuhs. Je nach den zu erfüllenden Anforderungen, wie zum Beispiel Nässebeständigkeit, Kälteisolierung, Rutschfestigkeit und modischen Ansprüchen, bieten sich verschiedene Materialbeschaffenheiten an, aus denen die Sohle gemacht werden kann.
Wie wird eine Schuhsohle hergestellt?
In der Regel werden die Schuhsohle, die aus mehreren Schichten besteht, und das Obermaterial in getrennten Arbeitsschritten hergestellt und im Anschluss zusammengefügt. Bei eleganten Lederschuhen wird die Brandsohle häufig noch angenäht, während Schuhsohlen aus Kunststoff oder Gummi entweder geklebt oder im Direktgussverfahren am Obermaterial angebracht werden. Auf diese Weisen können die unterschiedlichen Sohlenschichten aus Lauf- Zwischen- und Decksohlen, die häufig im Spritzgussverfahren hergestellt werden, stabil an den Schuh angebracht werden. In diesem Verfahren wird, wie es der Name bereits verrät, das Kunststoffmaterial in eine Form gespritzt und erstarrt darin. Anschließend wird es ebenfalls in einer Form an das Obermaterial gelegt und mit einer weiteren Schicht oder auch direkt in einem Schritt am Obermaterial befestigt. Gummi hingegen erlaubt es beispielsweise bei Badeschuhen oder Gummisandalen auch, den gesamten Schuh aus Obermaterial und Sohle als eine Einheit zu fertigen.
Welche Schuhsohlen gibt es?
Je nach Art des Schuhs, kann die Außensohle aus verschiedenen Materialien bestehen, wobei jedes Material seine besonderen Vorzüge hat.
Grundsätzlich werden Schuhsohlen heute aus diesen drei Materialien hergestellt:
- Gummi
- Kunststoff (beispielsweise PU, TPU, EVA)
- Leder
Von der Lederbesohlung beim Schuster zu Gummi und Kunststoff
Früher war es üblich, sich das gewünschte Paar Schuhe beim Schuster speziell anfertigen zu lassen. Mit allerlei Werkzeugen hat sich dieser dann ans Werk gemacht und in aufwendiger Handarbeit den Wunschschuh hergestellt.
Wenn es um die Besohlung der Schuhe ging, hatte der Schuster wenige Entscheidungen zu treffen, da meist Ledersohlen zum Einsatz kamen. Die maschinelle Schuhproduktion hat handgefertigte Schuhe größtenteils abgelöst und auch Leder als erste Wohl für die Sohle hat sich in viele Situationen als ungeeignet erwiesen. Heute wird sie aufgrund des hochwertigen Looks meist nur noch für Businessschuhe verwendet. Denn im Vergleich zu Gummi und Kunststoff sind Schuhe aus Leder oft sehr rutschig und kaum resistent gegen Feuchtigkeit.
Doch welche Sohle ist besser: Gummi oder Synthetik? Die Frage, welche Sohle am besten ist, lässt sich nicht unabhängig vom Modell und dem Trageanlass beantworten. Die unterschiedlichen Eigenschaften der Materialien bringen verschiedene Vorteile mit sich und sind daher beide empfehlenswert. Ob Sie eine Schuhsohle aus Gummi oder Kunststoff wählen, sollten Sie daher davon abhängig machen, bei welchen Aktivitäten Sie Ihre Schuhe tragen möchten.
Die Schuhsohle aus Gummi ist wasserfest sowie besonders widerstandsfähig und daher perfekt für Alltagsschuhe wie Schnürschuhe, Mokassins oder Pantoletten. Der Gummi hält hoher Belastung, wie etwa Kälte und Hitze, stand und erweist sich als sehr flexibel. Ebenfalls sehr beliebt sind Sohlen aus Kunststoff, die darüber hinaus noch sehr leicht sind. Häufig wird in der Herstellung von Kunststoffsohlen ein Stoff namens Ethylenvinylacetat, kurz EVA verwendet – ein elastisches Material in Form von Schaum, das extrem widerstandsfähig ist und durch seine besonders dämpfenden Eigenschaften dem Fuß ein sehr angenehmes Tragegefühl bietet. PU ist ebenfalls sehr leicht und flexibel. TPU hingegen ist deutlich schwerer, dafür jedoch sehr frostbeständig, stoßdämpfend und im direkten Vergleich fester, sodass es sich vor allem auch für tiefe Profile eignet.
Wie lange hält eine Schuhsohle?
Wie lange die Sohle Ihrer Schuhe hält, hängt neben der Intensität, mit der Sie sie tragen, auch vom Alter des Modells ab. Gemessen wird die Haltbarkeit bei Schuhsohlen zudem grundsätzlich nicht in Jahren, sondern in Laufkilometern. Bei Alltagsschuhen liegt diese bei etwa 500 bis 1.000 Kilometern. Ein wenig anders sieht es bei Sportschuhen und Wanderschuhen aus, die besonderen Belastungen standhalten sollen. Hier können Sie mit hochwertigen Varianten gute 1.000 bis 1.500 Kilometer zurücklegen, bis Sie ein neues Modell auswählen sollten. Warum löst sich die Sohle bei Wanderschuhen? Vor allem synthetische Stoffe wie Polyurethan (PU), die vielen Sohlen beigemischt werden, sorgen nach dieser Strecke für eine Materialermüdung im Bereich der Zwischensohle. Diese liegt nicht etwa an einem Produktionsfehler, sondern ist eine natürliche Erscheinung. Verantwortlich dafür ist die sogenannte Hydrolyse, die das sehr leichte Material mit der Zeit porös machen kann. Faktoren, die diesen Prozess begünstigen, sind:
- Das Alter des Materials
- Eindringende Nässe bei Lagerung in dauerhaft feuchter Umgebung
- Seltenes Tragen
Tragen Sie Ihre Wanderschuhe daher regelmäßig, beispielsweise auch bei aktiven Spaziergängen, lagern Sie sie dunkel und trocken und überprüfen Sie den Zustand der Schuhe hin und wieder, denn eine poröse Zwischensohle kann dazu führen, dass sich in der Folge die Laufsohle, also das Profil des Schuhs, löst. Wann sind Wanderschuhe abgelaufen? Ist das Profil in Teilen oder schief abgetragen, löst sich die Sohle oder ist die Innensohle abgelaufen, sollten Sie Ihre Wanderschuhe wechseln.
Im Folgenden finden Sie Tipps für die richtige Wahl Ihrer Schuhe und der Sohlen. Achten Sie beim Kauf auf die Trageanlässe.
Aktiv und sportlich unterwegs: leichte Sohlen
Wenn Sie auf der Suche nach Schuhen für sportliche Aktivitäten und Unternehmungen sind, sollte neben Komfort und Stabilität das entscheidende Kaufkriterium für eine Sohle vor allem Leichtigkeit sein. Ein Schuh mit spezieller Sport-Laufsohle, wie bei Modellen von Gabor, ist, wie der Name schon sagt, der perfekte Begleiter für leichte Aktivitäten im Freien. Eine Sohle mit sogenannter „Dynamic Technology“ gibt durch eine patentierte Sprungfeder in der Zwischensohle Energie beim Laufen an den Fuß zurück und somit optimalen Halt. Eine besondere Dämpfung im Vorfußbereich federt bei schnellen Bewegungen und Sprüngen. Auch das Model „Como“ von Waldläufer trägt Sie durch Fersenpolsterung und Luftpolsterlaufsohle bei sämtlichen Aktivitäten weich und zugleich stabil. Die besondere Form mit kleinem Absatz von etwa 30 Millimetern kann gelenkunterstützend wirken und für einen natürlichen Bewegungsablauf sorgen. Dank der spürbaren Stoßdämpfung werden Ihre Fußgelenke nicht belastet.
Profilierte Sohlen für Wanderungen: Trekkingschuhe
Zum Wandern benötigen Sie eine stabile Laufsohle. Wenn Sie längere Zeit auf steinigen und unbefestigten Wegen und anderen Untergründen mit Rutschgefahr unterwegs sind, sollte Ihr Hauptaugenmerk auf einer tief profilierten Sohle liegen. Sohlenprofile für Wanderungen auf befestigten Wegen müssen nicht sehr grob sein, bei Schuhen für Trekking oder Bergwanderungen sieht das hingegen anders aus, denn hier benötigen Sie weitaus mehr Halt. Grobe Sohlen mit Verzahnungen bieten mehr Halt für unebenes Gelände. Die Gummimischung, aus der die meisten Trekkingsohlen gefertigt sind, sorgt für Reibung auf glatten Böden und bietet guten Halt. Der Trekkingschuh „Leuna“ von Meindl beispielsweise ist mit der „Meindl Trail Activity Sport Sohle“ ausgerüstet, die trotz einer hohen Sohlenstärke sehr flexibel ist. Die Laufsohle mit 35-mm-Absatz gibt besonderen Halt.
Die perfekte Sohle für jeden Tag: die ara DYNERGY-SOHLE
Im Alltag kann das Profil Ihrer Schuhsohlen weniger grob ausfallen, sollte aber dennoch einen hohen Tragekomfort bieten und stoßdämpfend sein. Schicke Schnürer der Marke ara sind wunderbar-komfortable Begleiter für einen ausgiebigen Bummel durch die Stadt, einen Spaziergang durch den Park oder lange Arbeitstage, denn sie sind mit der ara DYNERGY-Sohle ausgestattet, die neben Komfort auch durch Stabilität und Halt auf jedem Untergrund überzeugt. Die DYNERGY-Technologie ist eine innovative Sohlenkonstruktion, die für außergewöhnlichen Laufkomfort entwickelt wurde und Ihnen an langen Tagen Stabilität und ein gutes Tragegefühl bietet. Die spezielle Lamellen-Architektur sorgt proaktiv für ermüdungsfreies Gehen und ist daher besonders für längere Unternehmungen geeignet. Da das Körpergewicht auf dem Fuß beim Gehen unterschiedlich verteilt wird, sind diese Lamellen unterschiedlich ausgerichtet, sodass das Abrollverhalten Ihres Fußes bestmöglich unterstützt wird.
Achten Sie beim nächsten Schuhkauf auf die Sohle, wenn Sie Ihren Füßen eine Freude machen möchten. Denn wer gut geht, dem geht es gut.
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