Gesundes Gehen
Inhaltsverzeichnis
- Gesundes Gehen
- Unterschiedliche Gehweisen: Ballengang und Fersengang
- Einfach zu Fuß gehen
- Muskeln, die beim Gehen trainiert werden
Gehen und Laufen erscheinen auf den ersten Blick wie etwas Selbstverständliches. Sie setzen einen Fuß vor den anderen und folgen den Bewegungsabläufen wie automatisiert. Im Alltag machen wir uns daher häufig kaum Gedanken über das richtige Gehen. Dabei kann ein gesunder Gang vielen Beschwerden vorbeugen und auch einige lindern. So können Sie mit dem bewussten, gesunden Gehen Gelenkschmerzen, Haltungsschäden und Fussbeschwerden aktiv entgegenwirken. Doch wie tritt man mit dem Fuß richtig auf? Worauf Sie achten sollten und welche Gangart für Sie optimal ist, lesen Sie in unserem Ratgeber.
Gesundes Gehen
Wie gehe ich richtig?
Bevor Sie Ihren Gang ändern, beobachten Sie doch einmal genau, wie Sie aktuell gehen. Vielleicht machen Sie bereits intuitiv einiges richtig. Zudem sollten Sie sich vor Augen führen, dass das Gangbild eines jeden Menschen individuell ist. Es spielen beispielsweise die körperliche Konstitution, das Alter, eventuell bereits bestehende Beschwerden oder Fehlstellungen, die Schrittlänge sowie das Körpergewicht mit hinein. Jedoch können Sie sich an allgemeinen Empfehlungen orientieren, um Ihren Gang zu optimieren und gesünder zu gehen.>> Schuhe mit Funktion entdecken
Richtiges Gehen kann sich vor allem auf folgende Bereiche positiv auswirken:
- Füße
- Hüfte
- Knie
- Rücken
- Kopf und Nacken
- Gesamte Körperhaltung
- Sie können mit einer gesunden Gehweise Schmerzen in diesen Körperteilen vorbeugen und Ihren Körper schonen.
Achten Sie beim Gehen darauf, Ihren Oberkörper nicht nach vorn zu beugen, sondern eine aufrechte, gestreckte Körperhaltung einzunehmen. Die Kraft für die Schritte sollte nicht aus der Hüfte kommen. Vielmehr kommt der Schwung aus den Füßen, mit denen Sie sich von hinten abdrücken.
Wie tritt man mit dem Fuß richtig auf?
Achten Sie beim Gehen darauf, dass Ihr Fuß im Schuh genügend Bewegungsfreiheit hat, um sich beim Aufstellen in alle Richtungen ausbreiten zu können. Dafür sollten Sie zum einen die richtige Schuhgröße wählen, die dem Fuß nach vorn genügend Raum gibt. Doch auch in der Breite sollte der Schuh optimal passen. Achten Sie daher zum anderen auf die passende Schuhweite. So können Sie Schmerzen, Verformungen und Druck vorbeugen.Im Alltag gehen die meisten Menschen, vor allem wenn sie Schuhe tragen, im Fersengang. Dabei prallt die Ferse mit dem gesamten Körpergewicht auf den Boden auf. Diese Erschütterungen können durch den ganzen Körper gehen. Im Gegensatz dazu steht der Ballengang, bei dem Sie mit dem Ballen zuerst den Boden berühren. Doch was ist besser: Ballengang oder Fersengang?
Unterschiedliche Gehweisen: Ballengang und Fersengang
Der Ballengang und der Fersengang unterscheiden sich erheblich voneinander. Dabei stehen sie sich in der Bewegungsabfolge konträr gegenüber.
Ökonomisch gehen im Fersengang
Heute gehen die meisten Menschen im sogenannten Fersengang, bei dem die Ferse zuerst auf dem Boden aufsetzt und der vordere Teil des Fußes danach folgt. Diese Gehweise ist vor allem effizient und daher immer beliebter geworden. Sie sind auf diese Weise relativ zügig unterwegs und gehen ökonomisch, das heißt gewohnheitsmäßig unkompliziert. Doch der Fersengang kann eine Belastung für den Körper darstellen, da die Wucht des Auftretens durch die Ferse in den ganzen Körper verteilt wird. Das kann im schlimmsten Fall sogar Auswirkungen auf den Kopf und Nacken haben und zu Schmerzen führen. Moderne Schuhe mit Fußbett, Tritt-Dämpfungen und weichen Sohlen können dem allerdings entgegenwirken und den Druck mindern.
Ist der Ballengang gesund?
Im Gegensatz zum geläufigen Fersengang steht der Ballengang. Wie der Name bereits verrät, treten Sie hierbei zuerst mit dem vorderen Teil des Fußes, dem Ballen, auf. Das dämpft den Druck des Auftretens automatisch und der Schritt wird sanfter. Anders als beim Fersengang, der vor allem die Knochen beansprucht, regt der Ballengang vordergründig die Muskeln an. Und auch wenn viele Menschen nicht mehr in diesem Gang laufen, kommt er dennoch bei einigen Bewegungsmustern vor: beim Treppensteigen zum Beispiel. Doch wie rollt man den Fuß beim Gehen richtig ab? Beim Ballengang rollt der Fuß nicht im klassischen Sinne ab. Das Bewegungsmuster ist ein wenig anders als beim Fersengang: Setzen Sie den Vorderfuß entspannt auf, direkt danach folgt der Ballen und zum Schluss die Ferse. Diese Art des Gehens ist nahezu geräuschlos. Während beim Fersengang nicht selten ein Geräusch, ähnlich wie ein Stampfen, zu hören ist und die Erschütterung durch den Körper geht, hören Sie beim Ballengang nichts. Verständlicherweise, denn: Die Bewegung beim Schleichen ist die gleiche. Der Ballengang kann durch die Schonung des Körpers daher als ein gesundes Gehen bezeichnet werden.
Mögliche Vorteile des Ballengangs für den Körper:
- Dabei werden die Muskeln des Körpers angesprochen
- Kann den Blutkreislauf anregen
- Kann Krampfadern entgegenwirken
- Kann Venenleiden vorbeugen
- Aktivierung der Reflexzonen für Herz und Lunge
Einfach zu Fuß gehen
Wie gesund ist zu Fuß gehen?
Wenn Sie Ihre alltäglichen Erledigungen zu Fuß machen, tun Sie Ihrem ganzen Körper etwas Gutes. Sie trainieren Ihre Muskulatur und beugen Beschwerden vor. Passen Sie das Tempo und die Strecken Ihrem Fitnesslevel an und steigern Sie sich langsam. So bleiben Sie aktiv und können die Gesundheit Ihres Körpers und vor allem auch Ihrer Füße unterstützen. Etwa 10.000 Schritte sollten Sie am Tag schaffen, sofern Sie keine körperlichen Einschränkungen haben. Das entspricht im Schnitt etwa 7,5 Kilometern täglich. Wenn Sie eher wenig zu Fuß unterwegs sind, sollten Sie das Schrittziel niedriger ansetzen und mit 6.000 Schritten am Tag, was etwa 4,5 Kilometern entspricht, starten.
Wie gesund ist zu Fuß gehen?
Sie müssen nicht besonders schnell unterwegs sein, um Ihre Gesundheit zu fördern. Eine halbe Stunde spazieren gehen am Abend können Sie als tägliche Routine gut in Ihren Alltag einbauen und dabei entspannen, die Bewegung genießen und ganz bewusst auf Ihren Gang achten. Üben Sie den Ballengang beispielsweise auf unterschiedlichen Untergründen wie Asphalt, Kiesel, Gras oder Sand, um ihn in Ihre Bewegungsmuster zu integrieren.
Ist schnelles Gehen gesund?
Um auch Ihren Kreislauf in Schwung zu bringen, können Sie beim Spaziergang auch immer wieder einmal schnelle Etappen einbauen. Probieren Sie einmal zu walken oder schneller zu gehen bzw. zu laufen. Dadurch können Sie Ihre Muskeln noch effektiver stärken. Das leichte Training tut Ihrem Körper gut. Achten Sie jedoch darauf, dass Jogging für Ihre Gelenke eher kontraproduktiv sein kann: Durch den starken Aufprall beim Joggen im Fersengang werden Ihre Gelenke in den Knien, die Hüfte und die Wirbelsäule stärker belastet, vor allem auf hartem Boden wie Asphalt. Daher empfiehlt es sich, auf Wald- oder Feldwegen spazieren oder walken zu gehen. Der Untergrund federt Ihre Schritte sanft ab. Zudem können Sie sich in moderatem Tempo besser auf den Ballengang konzentrieren. Möchten Sie joggen gehen, ist die Belastung für den Körper im Ballengang deutlich reduziert.
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Barfuß gehen
Barfuß zu gehen ist die natürlichste Form des Gehens. Zudem fördert sie ganz nebenbei den Ballengang, da er uns davor schützen kann, mit dem gesamten Körpergewicht auf harte oder scharfe Untergründe wie Steine zu treten. Sie werden bemerken, dass Sie ohne Schuhe mit dem Ballen auftreten und einen anderen Gang einnehmen. Für gesunde Füße ist barfuß Gehen daher eine wahre Wohltat – Sie spüren zudem verschiedene Untergründe und massieren Ihre Füße und die Reflexzonen ganz einfach nebenbei im Alltag. Probieren Sie es gern einmal im Garten, am Strand und zu Hause aus. Haben Sie Beschwerden oder Verformungen an den Füßen, sollten Sie jedoch zuerst mit Ihrem Arzt sprechen, ob sich barfuß Gehen für Sie eignet. Um nicht in spitze Gegenstände wie Steinchen oder Pflanzenteile zu treten, eignen sich auch Barfußschuhe, die Ihren Füßen mit einer flexiblen, dünnen Sohle das Barfußgefühl schenken und sie dabei schützen können. Doch auch mit klassischem Schuhwerk, das in Länge und Breite optimal auf Ihre Füße abgestimmt ist, können Sie den Ballengang ausführen und gesund gehen.
Muskeln, die beim Gehen trainiert werden
Welche Muskeln trainiert man beim Gehen?
Gehen ist ein komplexer Vorgang, bei dem der gesamte Körper in Bewegung ist. Die Arme werden dynamisch bewegt, die Beine sorgen für die Fortbewegung und der Rumpf gleicht die gegensätzlichen Bewegungen aus. Dabei haben die Arme eine sehr entscheidende Aufgabe: Sie geben den Takt vor, helfen, die Balance zu halten, und unterstützen die gesamte Bewegung. Beim aktiven Gehen sollten Sie Ihre Arme daher locker mitschwingen lassen, beim Walken können Sie sie auch aktiv und gebeugt mitbewegen. Aus dieser Bewegungsabfolge lässt sich bereits erkennen, dass sehr viele Muskeln am Gehen beteiligt sind. Die Hauptaufgabe übernehmen aber die Beine und Füße, die beim gesunden Gehen optimal unterstützt und trainiert werden. Hier werden vor allem die seitlichen Hüftmuskeln, die Waden und die Gesäßmuskeln beansprucht.
Insgesamt 350 Muskeln sind am Bewegungsablauf des Gehens beteiligt. Gehen Sie daher häufig zu Fuß, um Ihren Körper fit zu halten und diese Muskeln zu trainieren – am besten im Ballengang.